Jüdische Identität
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זהות יהודית | Jewish identity

Jüdische Identität

Moderne jüdische Erziehung bedeutet die Wahrung und Weitergabe jüdischer Werte und Traditionen im Einklang mit einer offenen und toleranten Weltanschauung des 21. Jahrhunderts. Diese Grundhaltung ist nicht nur tief im pädagogischen Konzept unseres Bildungshauses verankert, sondern auch deutlich im Schulalltag spürbar.

Dieser ist geprägt von den jüdischen Traditionen, Gesetzen und Bräuchen. Wir bieten jedem Kind den individualisierten Zugang zu begabungsentfaltender Bildung. Dazu gehört auch die notwendige Vermittlung von Werten.

In unserem Bildungshaus sind alle Kinder willkommen – gleich welcher Religion, Herkunft oder Geschlecht.

Hebräisch für alle

Unser obligatorischer Hebräischunterricht basiert in der Grundstufe auf dem TaL AM-Programm. Dieses computergestützte Sprachlernprogramm steht für „Lernen des hebräischen Erbes/Vermächtnisses“. Viele jüdische, amerikanische und europäische Schulen nutzen das Programm erfolgreich. Entwickelt wurde es im Bronfman-Center für jüdische Erziehung in Kanada und orientiert sich an der Methode des immersiven Sprachenlernens: Die Schülerinnen und Schüler tauchen mit Hilfe einer Vielfalt von simulierten Sprech- und Sprachsituationen geradezu ins Hebräische ein.

Religionsunterricht

Alle Schülerinnen und Schüler nehmen verbindlich am jüdischen Religionsunterricht teil. Den schuleigenen Lehrplänen liegen für alle Schulstufen staatliche Rahmenpläne zugrunde. Diese ermöglichen es unseren Lehrkräften, Ihrem Kind didaktisch altersgerecht die jüdische Religion und das jüdische Glaubensverständnis näher zu bringen.

Jüdische Feiertage

An bestimmten jüdischen Feiertagen bleibt das Bildungshaus geschlossen. Daher haben wir eine vom Hamburgischen Ferienkalender geringfügig abweichende Ferienordnung. Hintergründe und Besonderheiten der Feste werden jeweils im Unterricht thematisiert und kreativ umgesetzt. Ein besonderes Highlight ist die Chanukka-Feier zum Jahresende.

Die genauen Daten finden Schülerinnen, Schüler und Eltern auch in dem jeweils aktuellen Schulplaner.

Ausblick jüdische Feiertage/schulfreie Tage der JCSH für 2022

Tu-Bischwat

Purim

Pessach

Schawuot

Rosch-Hschana

17. Januar 2022

17. März 2022

16-23 April 2022

5-6 Juni 2022

26-27 September 2022

Jom Kippur

Sukkot

Simchat-Tora

Chanukka

5. Oktober 2022

10-17 Oktober 2022

18. Oktober 2022

19-25 Dezember 2022

 

Immer wieder Gründe zur Freude – Feiertage

Rosch Haschana

Rosch Haschana ist das jüdische Neujahrsfest. Es findet meist im September/Oktober statt. Das neue Jahr beginnt mit einer zehn Tage währenden Zeit der Einkehr. Zu Beginn dieser Zeit wird in der Synagoge das Schofar (Widderhorn) geblasen. In der Hoffnung auf ein süßes und gutes Jahr isst man symbolisch Apfelstückchen, die in Honig getunkt werden.

Jom Kippur

Jom Kippur ist der heiligste Feiertag des jüdischen Jahres. Am zehnten Tag nach Rosch Haschana fastet man und verbringt den Tag im Gebet in der Synagoge. Man betet um Reue, Umkehr, Versöhnung und bittet um Vergebung der Schuld. Jom Kippur und die Zeit der inneren Einkehr endet mit dem Ertönen des Schofars.

Sukkot

Sukkot ist das Laubhüttenfest und auch das alte jüdische Erntedankfest (nach der Traubenlese). Es erinnert aber vor allem an den Auszug aus Ägypten und die Wanderung des jüdischen Volkes durch die Wüste, als man in kargen Hütten lebte. So, wie die Menschen es damals machten, werden auch heute die Laubhütten gebaut; aus Ästen, Holz, Stoffplanen und Blättern, aber so, dass man durch ihr Dach noch die Sterne sehen kann. In der Sukka soll man während der ganzen acht Tage (in der Diaspora) des Festes wohnen, essen und schlafen. Bei dem Hamburger Wetter und seinen Temperaturen ist dies nicht immer einfach.

Simchat Tora

Simchat Tora beendet Sukkot und bedeutet wörtlich übersetzt „Tora-Freude“. Alle Torarollen werden aus dem Ahron Hakodesch (heiliger Schrank) geholt und man tanzt mit ihnen in der Synagoge. An diesem Tag beginnt man wieder die Tora von Anfang an zu lesen. Die Kinder werden mit Süßigkeiten beschenkt und alle feiern ausgelassen.

Chanukka

Das Lichterfest Chanukka erinnert an die Einweihung des Tempels in Jerusalem, nachdem die Makkabäer die Stadt im Jahre 165 vor der Zeitrechnung von der griechischen Herrschaft befreit hatten. Für den Tempelleuchter fand man jedoch nur noch einen kleinen Krug reines Öl, der normalerweise nur für einen Tag gereicht hätte. Doch wie durch ein Wunder brannten die Flammen der Tempelleuchter dennoch acht Tage lang – so lange, bis wieder neues Öl hergestellt war. Die acht Arme der Chanukkiah werden zu Chanukka an acht aufeinanderfolgenden Abenden der Reihe nach angezündet, bis am achten Abend alle Kerzen brennen. Zu Chanukka singen wir viele fröhliche Lieder, es gibt Sufganiot (Krapfen/Berliner), man spielt mit dem Sewiwon (Dreidel) und es gibt Geschenke für die Kinder. 

Tu Bischwat

Das „Neujahr der Bäume und Pflanzen“ feiern wir, indem wir den Tisch mit den schönsten Früchten decken, insbesondere aber mit den sieben Arten, mit denen das Land Israel gesegnet wurde. Wir lernen, wie wichtig Pflanzen für unser Leben sind.

Purim

An Purim feiern wir die Rettung des jüdischen Volkes vor dem persischen Minister Haman durch die Hilfe von Königin Esther. In der Synagoge liest man die Esther-Rolle (Megillat Estherund die ganze Gemeinde macht bei der Erwähnung des Namens Haman tosenden Lärm mit Purim-Ratschen. Es ist auch Brauch, dass man sich zu Purim verkleidet, Almosen verteilt, armen und alten Menschen Essen bringt, Freunde einlädt und Hamantaschen (dreieckiges Gebäck) isst.

Pessach

Pessach ist neben Sukkot und Schawuot eins der drei Wallfahrtsfeste. Wir feiern zu Pessach den Auszug aus Ägypten, als Moses das jüdische Volk aus Ägypten führte und es von der Sklaverei befreite. Unter dem Zeitdruck der damaligen Flucht konnte man das Brot nicht wie sonst gehen lassen und so erinnert das Essen von Mazzot, dem ungesäuerten Brot, an diese Zeit. Acht Tage lang ist alles Gesäuerte, wie Brot, Nudeln und vieles mehr verboten. Das Besondere an Pessach sind auch die Seder-Abende, die meist zu Hause mit der ganzen Familie und Freunden gefeiert werden und am ersten und am zweiten Abend stattfinden. Es wird die Haggada, die Geschichte der Befreiung aus der ägyptischen Knechtschaft gelesen und vor allem die Jüngsten stellen im „Ma Nischtana“ die vier entscheidenden Fragen, die dann im Laufe des Abends beantwortet werden. Es ist ein wunderschöner Feiertag, den dem viel gesungen wird.

Schawuot

Das Wochenfest Schawuot wird 50 Tage nach Pessach gefeiert und erinnert an den Empfang der Zehn Gebote und der Tora am Berg Sinai. Durch das Lesen der „Zehn Gebote“ in der Synagoge, das an Schawuot im Mittelpunkt der Toralesung steht, bestätigt die Gemeinde erneut ihren Bund mit G´tt. Zu Schawuot wird auch die Geschichte von Ruth gelesen. Viele religiöse Juden studieren die ganze Nacht hindurch die Tora und/oder Rabbiner halten Vorätrage.

Schawuot ist aber auch das Fest der Erstlingsfrüchte. Klassische Speisen zu Schawuot sind milchig, wie Käsekuchen und es wird Milch getrunken. Eis ist auch sehr gut geeignet.